Dienstag, 23. Dezember 2014

23.12.2014 Das Getriebe wird angegangen

 
Eigentlich..... - so haben viele Teilarbeiten begonnen - wollten wir das Getriebe nur reinigen und Öl wechseln und es dann an den Motor montieren ....... aber es kommt immer wieder anders.
Die Idee war, das Getriebe äußerlich ordentlich zu reinigen - das haben wir gut hingekriegt mit Benzin und es war kein Problem. Nach der Reinigung wollte ich das Getriebe dann spülen um alle alten Ölreste zu entfernen, die Lager zu spülen und dann neues Öl einzufüllen.





Um es vorweg zu nehmen: Das Getriebe liegt jetzt zerlegt auf der Werkbank und wartet auf Ersatzteile..... Beim Ablassen des Altöles waren sehr viele Späne an der Öl Ablassschraube am Magneten, das hat mich bei einem alten Getriebe aufmerksam gemacht.



Beim Befüllen des Getriebes mit Waschbenzin wurde es sofort klar - hier sind weitere Arbeiten erforderlich. Das Benzin lief ungehindert durch den vorderen und hinteren Wellendichtring, die Gehäuse Dichtungen an der Kupplungsglocke waren auch nicht mehr ganz dicht.





Das Durchspülen zeigte beim Entfernen des bereits gereinigten Magneten, dass nach der ersten Spülung genauso viele Späne wieder am Magneten waren wie vorher. Also war das Zerlegen in Einzelteile angesagt. Bei der Untersuchung der einzelnen Teile - die Wellendichtringe waren hart wie Stahl - stellte sich auch heraus, dass die Hauptlager nicht mehr rund liefen.


Auf den ersten Blick sahen die Zahnräder sowie Schaltklauen und Schaltringe ganz ordentlich aus.










Der hintere Getriebe Deckel ist demontiert. Die Ölpumpe musste zerlegt und gereinigt werden, Die Oberflächen wurden gereinigt und poliert um hier kleine Kratzer zu entfernen.













Das Hauptlager setzt relativ locker im Gehäuse und wird nur durch die Außenringe und die Kupplungsglocke fixiert. Die obere Welle ließ sich nicht ohne weiteres demontieren ohne die Klaue für den Rückwärtsgang auszubauen und nach hinten zu klappen. Ob das Lager so locker bleiben darf wage ich zu bezweifeln. Eventuell muss da etwas mit Locktite gearbeitet werden :-(

Da es immer noch nicht rausging, musste auch die untere Welle mit den starren Zahnrädern ausgebaut werden.

Beim Austreiben zeigte sich dann sofort ein weiterer Fehler - die Welle war im Bereich der Nadellager aufgearbeitet und völlig unbrauchbar - und muss somit ersetzt werden.




Eigentlich......... - mal wieder - wollten wir den oberen Radsatz nicht zerlegen. Leider ist bei der Reinigung - im Manual steht extra geschrieben, dass man darauf achten soll, dass das Ritzel für den Rückwärtsgang nicht von der Welle rutscht - das leider passiert und die nächsten Gangräder und die Schaltscheiben sind nach hinten gerutscht. 200 Nadellager Rollen sind bei der Gelegenheit auch gleich in das Waschbecken gefallen. Merde! Also haben wir die unerwünschte Gelegenheit gleich genutzt die gesamte Welle zu zerlegen und auch zu reinigen. Die einzelnen Nadellager Rollen mussten für den Zusammenbau mit Fett an die Welle geklebt werden und dann konnten die Lagerschalen wieder aufgesteckt werden. Wer weiß wofür es gut war, aber auf jeden Fall weiß ich jetzt sicher, dass jedes Lager 100% in Ordnung ist und bei der Gelegenheit habe ich auch jedes Teil inclusive der über 200 Nadeln persönlich kennengelernt, mit Fett gestreichelt und mit guten Worten wieder eingesetzt. Das kann ja nur ein tolles Getriebe werden!
Ich warte jetzt auf eine neue Lagerwelle, 2 Hauptlager, die Wellendichtringe und alle Dichtungen, die erneuert werden können - mal sehen wann was dort bei uns ankommt. Die alte Hauptwelle werde ich abflexen und als Montagewelle in die Hauptwelle mit den Nadellagern mit Fett einsetzen und die dann mit der neuen Welle durchschieben. Ansonsten lassen sich die Nadellager nicht richtig montieren ohne dass alle Nadeln wieder in das Gehäuse fallen. Leider hat SNG auch über die Feiertage geschlossen, so dass das Getriebe erst im Januar wieder zusammengebaut werden kann.





Wir haben bei der Gelegenheit auch das Guss Gehäuse sorgfältigst gereinigt, noch einmal den Flugrost mit Hamerite Rostentferner entfernt, die Box entfettet und mit Hochtemperatur Lack wieder in einen auch optisch ansprechenden Zustand versetzt.






Auch innen sind alle Überreste des Alters und des alten Öls jetzt beseitigt.













Das Gehäuse ist bereit zur Lackierung
und steht danach fertig lackiert bereit die überholten Teile wieder aufzunehmen.












Die Schaltführungen und Klauen wurden ebenfalls sorgfältig gereinigt, die Kupplungsmechanik geprüft. Da die Welle für den Ausrückhebel ebenfalls verschlissen war habe ich diese neu bestellt. Der Kardanwellen Flansch und der Ausrückhebel wurden im Bad entrostet, entfettet und neu lackiert. Alle übrigen Teile stehen jetzt zum Zusammenbau bereit.
 
 
 


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